Weg – (K) Öldorf – Ahlendung – Sülze – Kass
Morgens um sieben Uhr, Frühstück, Mülleimer Leermachen und Kühlschranktür aufmachen, die Fenster auf kipp, noch mal umgeschaut ob man denn alles acht Wochen so allein lassen kann. Dann ab zum Stall. Die Pferde wussten irgendwie das es jetzt losgeht. Peggy als Packpferd, Julchen für mich, Mira für Renate und Strupp mit neonfarbenen Leuchthalsband. Um acht Uhr sind wir vom Hof geritten, Hildegard gewunken, jetzt waren wir unterwegs. Um zehn Uhr wollten wir bei Dieter in der Delling sein. Dieter und Sig. warteten da auf uns. Hatten uns bei der Vorbereitung Supertips gegeben und wollten den ersten Tag ein Stück mitreiten.
Raus aus Öldorf über eine kleine Asphaltstraße Richtung Ahlendung, dann nach zehn Minuten das erste mal im Wald, um abgestorbene Äste und gefallene Bäume herum, mit Packpferd an der Leine zwischen eng stehenden Bäumen hindurch, das erste mal verlaufen, alles ging planmäßig. Wo müssen wir weiter, A3 oder K, der Weg müsste gleich eng rechts abgehen. Ging er natürlich nicht, Scheißkarten, viel später hab ich erst gemerkt, dass die Wegeführung auf den Karten oft wenig mit dem Wegeverlauf in der Wirklichkeit zu tun hat.
Das Suchen von X, L & Co , diese kleinen Markierungen an Bäumen, Zaunpfählen, Laternenmasten begleitete uns vom ersten Tage an und wir hatten noch überhaupt keine Vorstellung von der Wichtigkeit dieser Zeichensprache. Von den Unkundigen gar nicht realisiert führt sie eine scheinbar vollkommen eigenständige Existenz. Spinnennetzartig, Wege sind manchmal gar nicht auszumachen, leitet sie den Kundigen wie am seidenen Faden durch das Gelände. Wehe wenn diese Zeichen aufhören, man seine eigenen Wege sucht . Mensch was haben wir geflucht, aber davon später.
An den Straßen wurde geführt, Abstand gehalten, vor Straßenüberquerungen aufeinander gewartet, vorbildmäßig waren wir unterwegs. Die Pferde waren noch reichlich nervös. In dieser Konstellation, Peggy, Julchen und Mira waren wir erst ein paar Tage draußen gewesen, und wir wussten das man die ersten drei Tage höllisch aufpassen muss, da passieren die meisten Unfälle.
Mira war erst seit drei Wochen bei Renate, aber im Gelände und bei Verkehr machte sie sich schon sehr gut. Am Wasser war sie sehr misstrauisch, aber gestern hatte ich sie schon an Julchen im Schlepptau durch einen drei Meter breiten Bach geritten.
Wir bogen von einer kleinen Straße in den Wald, nur noch zwanzig Minuten bis in die Delling. Ich mit Julchen und Peggy vorneweg, Strupp düste in der Gegend herum, ein kleines Rinnsaal überquerte den Weg, keine dreissig Zentimeter breit und fünf Zentimeter tief, danach eine langgezogene leicht ansteigende Kurve